Friedrich Chapon (1796 - 1885)


Als am 23. April 1888 die Chapon-Schule als dritte Volksschule Dessaus eingeweiht wurde, würdigte die Stadt Dessau damit zum wiederholten Male den Bürgersinn der Brüder Karl und Friedrich Chapon.

Beide hatten der Heimatstadt eine Stiftung von rund 640.000 Mark hinterlassen. Einer französischen Emigrantenfamilie entstammend, besaßen deren Glieder gelehrte, künstlerische und praktische Neigungen in gleichem Maße. Bereits mit einem bedeutenden Erbe versehen führten die Brüder Chapon das Zwischenhandelsgeschäft ihres Vaters - mehr als 50 Jahre - bis in die 1870er Jahre fort.

In der Zeit des Fürsten Franz und seines Baumeisters Erdmannsdorff hineingeboren, erwarb sich besonders Friedrich Chapon Anerkennung als Künstler in der Tradition der heimischen Landschaftsmalerei. So wird ihm die Entdeckung der Dessauer Eichenauen und ihrer herben Schönheit für die Landschaftsmalerei zugeschrieben.

Die Rückbenennung des Schulgebäudes der BbS III, eines Flügels der 1888 eingeweihten dritten Dessauer Volksschule zur "Chapon-Schule" soll vor allem an das soziale Engagement dieser Dessauer Familie erinnern und es vor dem Vergessen bewahren.

Die Berufsbildenden Schulen III sind heute mit Hilfe von Landesfördermitteln und Mitteln der Stadt Dessau weitgehend modern ausgestattet. Seit der alleinigen Nutzung des Schulkomplexes "Chapon-Schule" im Jahre 1998 kann den Schülern neben modernen Unterrichtsmitteln auch in räumlicher Hinsicht sehr gute und zweckmäßige Ausbildungsmöglichkeiten bieten. Außerdem verfügt die Schule über drei eigene Werkhallen im neuen Anhaltinischen Berufsschulzentrum in Dessau.

Fast ein Menschenalter zählt die Sporthalle an der Robert-Bosch-Straße, und der Weg zum legendären Austragungsort für Handballspiele war ihr nicht vorgezeichnet. Als Produktionshalle wurde sie durch die Polysius AG 1940 errichtet. Im späteren Zementanlagenbau (ZAB) Dessau diente sie als Lagerhalle. Der "unnachgiebige" Ruf von Sportfreunden der Betriebssportgemeinschaft (BSG) ZAB Dessau nach einer eigenen Halle zeitigte nach jahrelangem Ringen mit den staatlichen Gremien schließlich Erfolg: In NAW-Arbeit (NAW = Nationales Aufbauwerk) errichteten die Sportler und Betriebsangehörigen von 1964 bis 1965 die "ZAB-Halle", wie sie dann Jahrzehnte hindurch im Volksmund hieß. Aber auch andere Betriebe unterstützten den Umbau der Rundbogenhalle mit Überweisungen auf das Sonderkonto "Sporthalle Dessau". Am 17. Februar 1965 konnte die Sporthalle als 1. Bauabschnitt ihrer Nutzung übergeben werden. Im zweiten Bauabschnitt, der am Vorabend des 7. Oktober 1965 eingeweiht wurde, kamen weitere Sitzplätze auf der Osttribüne hinzu, so dass die Halle insgesamt 1.800 Sitzplätze fasste. Nach der feierlichen Schlüsselübergabe an ZAB-Kapitän Horst Peterek erlebten die Zuschauer das erste Hallenhandball-Länderspiel der Frauen DDR gegen Ungarn (4 : 7). Einen Tag später spielte die ZAB-Mannschaft gegen BGW Berlin und gewann nach wechselvollem Spielverlauf mit 21 : 14. 1974 war die Halle ein Spielort der Handball WM.
Mit einer grandiosen Eröffnungsveranstaltung konnte die modernisierte Sporthalle an der Robert-Bosch-Straße am 24. Februar 2002 eingeweiht werden. Im Beisein und begleitet von den besten Wünschen des Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Reinhard Höppner, konnte Oberbürgermeister Hans-Georg Otto die Halle ihrer Bestimmung übergeben. Dazu nahm er den symbolischen Hallen-Schlüssel von Horst Peterek entgegen, dem früheren Mannschafts-Kapitän der ZAB-Handballer, der diesen 1965 bei der ursprünglichen Einweihung in Empfang genommen hatte. Er reichte ihn sogleich weiter an Petereks Enkel Lukas, 5 Jahre, der auch schon Handball spielt und somit sicherlich bald zu jenen gehören wird, die in der Sporthalle trainieren.
 
Nach einem einstündigen Showprogramm, das von Dessauer Tanzgruppen, einer Berliner Samba-Band und der Jugend-Bigband Sachsen-Anhalt gestaltet wurde, begann ein international hochrangig besetztes Stabhochsprung-Meeting. Vor einer ausverkauften Arena (3.100 Zuschauer) sorgte der Leverkusener Dany Ecker mit der übersprungenen Höhe von 5,82 Metern für die Überraschung des Abends, indem er eine neue europäische Jahresbestleistung aufstellte. Anwesend war auch Stabhochsprung-Star Tim Lobinger, der zwar am Wettkampf nicht teilnahm, sich aber wie seine Athleten-Kollegen überwältigt von der tollen Stimmung in Dessau zeigte. So wundert es nicht, dass das Stabhochsprung-Meeting im kommenden Jahr wiederholt werden soll. Zum Publikumsliebling avancierte am 24. Februar der Magdeburger Christian Jackowsky. Der sachsen-anhaltische Landesmeister übertraf seine persönliche Bestmarke um ganze 20 Zentimeter, übersprang 5,40 Meter, und landete damit auf Platz 6.